Autor: Fabian ab Yberg
Nach vielen Jahren des Friedens und des Aufschwungs ist die Welt wieder spürbar unruhiger geworden. Kriege und Konflikte rücken näher an unsere Grenzen heran, autoritäre Systeme haben Aufwind und stellen bürgerliche Errungenschaften und Menschenrechte offen infrage. Auch in der vergleichsweise ruhigen Schweiz mehren sich die Probleme: Flucht und Einwanderung bringen unsere Sozialsysteme an ihre Grenzen und bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das wichtigste Sozialwerk der Schweiz steht vor einer unsicheren Zukunft und die Beziehungen zur EU sind ungeklärt.
Das macht uns allen verständlicherweise Sorgen. Wir spüren, dass die Freiheit unter Beschuss geraten ist. Für mich und viele meiner Generation ist dies ein Schock. Wir, die wir in Sicherheit und Wohlstand aufwachsen durften! Selbstbestimmung, wirtschaftliche Stabilität und ein geschütztes Umfeld waren für uns so selbstverständlich wie der Sonnenaufgang über dem Mythen. Und nun ist dies plötzlich nicht mehr garantiert?
Bei genauem Hinschauen war dies tatsächlich nie der Fall. Freiheit, Wohlstand und Sicherheit waren nie naturgegeben. Freiheit wurde erstritten und verteidigt, Wohlstand erarbeitet und Sicherheit geschaffen.
Es liegt an uns als Gesellschaft, die heutigen Krisen zu meistern. In unserem Land wurden schon grössere Schwierigkeiten und Gefahren überwunden. Oft wurde aus der Not sogar eine Tugend gemacht. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir diese Stärke immer noch in uns tragen. Die Bürgerinnen und Bürger sind das grösste Kapital der Schweiz. Legt man ihnen grosse Steine in den Weg, bauen sie eben einen Tunnel.